Dr. Katharina Naumann
Dr. Katharina Naumann
2025
Buchbeitrag
Zwischen Appropriation und Kritik. Eine feministische Sicht auf das Recht auf Eigentum
Naumann, Katharina
In: Wittwer, Héctor / Widdau, Christoph Sebastian (Hrsg.): Das Recht auf Eigentum - seine Begründung und seine Grenzen. Brill / mentis, Paderborn
Herausgeberschaft
Exemplarität und Einbildungskraft (Themenschwerpunkt)
Naumann, Katharina; Wallner, Larissa
In: Zeitschrift für Praktische Philosophie
Mit Philosophinnen denken. Texte und Einführungen für die Oberstufe (Arbeitstitel)
Burkard, Anne; Büschleb-Köppen, Luisa; Naumann, Katharina; Schulz, Katharina
In: Texte und Materialien für den Unterricht (Blaue Reihe), Reclam
2024
Buchbeitrag
Nicht aus Interesse, sondern aus Pflicht - über Kants ›ersten Satz‹ zur Pflicht
Naumann, Katharina
In: Konsequente Denkungsart - Hamburg : Meiner ; Hahmann, Andree *1977-* . - 2024, S. 235-253
Begutachteter Zeitschriftenartikel
Supererogation - feministische Perspektiven : Einleitung der Gastherausgeberinnen
Naumann, Katharina; Raters, Marie-Luise; Reinhardt, Karoline
In: Zeitschrift für Ethik und Moralphilosophie - Berlin : Springer, Bd. 7 (2024), Heft 1, S. 189-194
Nicht begutachteter Zeitschriftenartikel
Zum Abschluss oder: das Ende der Auseinandersetzung ist erst ihr Anfang!
Wedelstaedt, Almut; Werner, Christiana; Bratu, Christine; Naumann, Katharina
In: Praefaktisch - [Erscheinungsort nicht ermittelbar] : [Verlag nicht ermittelbar] . - 2024, insges. 1 S.
2023
Buchbeitrag
Feminist perspectives on supererogation
Naumann, Katharina; Raters, Marie-Luise; Reinhardt, Karoline
In: Handbook of Supererogation , 1st ed. 2023. - Singapore : Springer Nature Singapore ; Heyd, David, S. 271-291
Nicht begutachteter Zeitschriftenartikel
Der neue SWIP Good Practice Guide „Vereinbarkeit“ , Teil 1
Bratu, Christine; Naumann, Katharina; Wedelstaedt, Almut; Werner, Christiana
In: Praefaktisch - [Erscheinungsort nicht ermittelbar] : [Verlag nicht ermittelbar] . - 2023, insges. 4 S.
Der neue SWIP Good Practice Guide „Vereinbarkeit“ , Teil 2
Bratu, Christine; Naumann, Katharina; Wedelstaedt, Almut; Werner, Christiana
In: Praefaktisch - [Erscheinungsort nicht ermittelbar] : [Verlag nicht ermittelbar] . - 2023, insges. 4 S.
2022
Nicht begutachteter Zeitschriftenartikel
Erwartungshaltungen - feministische Perspektiven auf Supererogation
Reinhardt, Karoline; Naumann, Katharina; Raters, Marie-Luise
In: Praefaktisch - [Erscheinungsort nicht ermittelbar] : [Verlag nicht ermittelbar] . - 2022, insges. 4 S.
2020
Monografie
Die Kraft des Exempels - Eine kantische Perspektive auf das Problem der Supererogation
Naumann, Katharina
In: De Gruyter, 2020
2019
Abstract
Kooperatives Annotieren digitaler Texte am Philosophischen Seminar
Bertino, Andrea; Klingner, Stefan; Naumann, Katharina
In: Poster, Tag der Lehre, Göttingen: Zenodo
2017
Buchbeitrag
Von der Gratwanderung zur Bergwanderung Zum Potential einer krisenhaften Lebensform
Naumann, Katharina
In: Annette C. Cremer (Hrsg.): Elternschaft und Forschung. Gießen: Gießener Elektronische Bibliothek, S. 119-133
Begutachteter Zeitschriftenartikel
Paradigmatische Fälle? Methodologische Überlegungen im Rahmen der Supererogationsdebatte
Naumann, Katharina
In: Zeitschrift für Praktische Philosophie, Zeitschrift fur Praktische Philosophie, 2017, Bd. 4, Heft 2, S. 141-168
Self-perfection, self-knowledge, and the supererogatory
Naumann, Katharina
In: Etica & Politica / Ethics and Politics, (2017) XIX/1, S. 319-332
Nicht begutachteter Zeitschriftenartikel
Kann eine Handlung moralisch gut und dennoch nicht geboten sein? Supererogationsurteile zwischen Anerkennungspraxis und Selbstbetrug [Blogbeitrag im Rahmen des Projekts: Liebe und Gemeinschaft]
Naumann, Katharina
In: philosophie.ch Swiss Portal for Philosophy
2014
Rezension
Armutsbekämpfung: individuelle Hilfspflicht oder institutionelle Verantwortung? [Review on: Mieth, Corinna: Positive Pflichten. Über das Verhältnis von Hilfe und Gerechtigkeit in Bezug auf das Weltarmutsproblem. Berlin: de Gruyter, 2012.]
Naumann, Katharina
In: KULT_online. Review Journal for the Study of Culture 40
Moralität als/im Konflikt? [Review on: Schleidgen, Sebastian (Hg.): Why should we always act morally? Essays on Overridingness. Marburg: Tectum Verlag, 2012.]
Naumann, Katharina
In: KULT_online. Review Journal for the Study of Culture 38
Aktuelle Projekte
Moralisches Nichtwissen
Laufzeit: 01.04.2020 bis 31.03.2026
Mein Habilitationsprojekt nimmt seinen Ausgang in den aktuellen Debatten um epistemische Voraussetzungen moralischer Verantwortung. Dabei geht es mir im Kern um die Frage, welche Rolle moralisches Nichtwissen für die Angemessenheit moralischer Vorwürfe spielt. Mithin ob, auf welche Weise und unter welchen Umständen verwerfliches Handeln gerechtfertigt, entschuldigt oder verziehen werden kann oder gar sollte, insofern ein:e Akteur:in ihre Handlung nicht als moralisch falsch betrachtet. Dafür erachte ich es einerseits als zentral, zu klären, was moralisches Nichtwissen überhaupt ist und ob hierbei zwischen verschiedenen Problemen differenziert werden muss, wie etwa dem Vorliegen falscher moralischer Überzeugungen, einem defizitären Problembewusstsein oder mangelnder Aufmerksamkeit für moralisch relevante Merkmale einer Situation. Andererseits erachte ich es als zentral, die soziale Situiertheit von Akteur:innen als eine besondere epistemische Situation mit in Betracht zu ziehen, wobei mich insbesondere die Relevanz sozialer Normen und Erwartungen interessiert, gerade auch in Kontexten vorherrschender struktureller Ungerechtigkeiten.
Exemplarität und Einbildungskraft
Laufzeit: 01.01.2024 bis 31.12.2025
Im Handeln und Urteilen spielen Beispiele eine nicht unerhebliche Rolle. Dabei haben wir es stets mit einer Vermittlung zwischen Besonderem und Allgemeinen zu tun. Hieran besteht in jüngerer Zeit gerade auch innerhalb der Moralphilosophie und der politischen Philosophie ein wachsendes Interesse. Diese Entwicklung wollen wir aufgreifen und dabei auf die Beziehung zwischen derjenigen Person, an der jemand sich ein Beispiel nimmt, und derjenigen Person, die als Exempel gilt, fokussieren. Gleichwohl verschiedene Fähigkeiten erforderlich sind, um sich ein Beispiel an jemandem nehmen zu können, benötigt man dazu vor allem Einbildungskraft. Denn diese befähigt uns, im Sinne der Standpunktübernahme an der Stelle eines anderen zu denken und uns etwas Kontrafaktisches vorzustellen. Doch was sich jemand angesichts seiner sozialen Situiertheit vorstellen kann, prägt, wer ihm als Beispiel dienen kann und andersherum, entscheiden politische und soziale Kontexte darüber, wer als Beispiel gelten kann. Dieser Zusammenhang zwischen Einbildungskraft und Exemplarität wurde in der philosophischen Debatte um Exemplarität bisher wenig thematisiert und soll daher näher untersucht werden. Zu diesem Zweck organisiere ich gemeinsam mit Dr.des. Larissa Wallner (München/Berlin) drei thematische Panels auf der XI. Tagung für Praktische Philosophie (https://www.tagung-praktische-philosophie.org/). Darüber hinaus ist die Herausgabe eines Themenschwerpunkts in der Zeitschrift für Praktische Philosophie geplant (https://www.praktische-philosophie.org/zfpp/call-for-papers/view/23).
Philosophinnen im Philosophie- und Ethikunterricht
Laufzeit: 01.04.2023 bis 30.09.2025
Obwohl sich auch Frauen zu allen Zeiten von der Antike bis in die Gegenwart mit philosophischen Fragen auseinandergesetzt haben, ist deren weitgehende Abwesenheit im philosophischen Kanon auffallend, ebenso wie die Marginalisierung der Forschung zu den Klassikerinnen der Philosophie. Im fachwissenschaftlichen Diskurs und in der Hochschullehre zeichnen sich diesbezüglich allmählich Veränderungen ab, an den Schulen besteht jedoch noch Nachholbedarf: Allein der Blick in die einschlägigen zugelassenen Lehrwerke bzw. Schulbücher der Bundesländer in Deutschland für die Fächer Philosophie und Ethik der gymnasialen Oberstufe offenbart, dass Philosophinnen dort im Vergleich zu Philosophen in bedeutendem Maße unterrepräsentiert sind. Möchten Lehrkräfte dies in Hinblick auf einen modernen, vollständigen und geschlechterdiversen Philosophie- und Ethikunterricht ändern, so sind sie bisher weitgehend auf sich selbst gestellt. Denn es findet sich auch über die Schulbücher hinaus nur in geringem Umfang Lehrmaterial, in dem Texte von bedeutenden Philosophinnen für den Schulunterricht eingeordnet, reduziert und aufbereitet sind. Wenn solche Texte in Schulbüchern abgedruckt sind, fehlt es meist an umfangreicher Einordnung und Einführung der Autorinnen und der Texte. Ausgehend von diesem Befund werden wir einen Band herausgeben, der praxistaugliches Lehrmaterial zur Verfügung stellen soll und sich dabei in der Auswahl der Texte sowohl an der Bedeutung der jeweiligen Philosophin für die Philosophie(geschichte), als vor allem auch an deren Bezügen zur Lebenswelt der Schülerinnen vor dem Hintergrund der zentralen Unterrichtsthemen der gymnasialen Oberstufe orientieren soll.
Abgeschlossene Projekte
Supererogation: Feministische Perspektiven
Laufzeit: 01.10.2021 bis 31.03.2024
In unserer moralischen Urteilspraxis werden manche Handlungen als (bisweilen sogar in hohem Maße) moralisch wertvoll, aber dennoch nicht geboten betrachtet. In der philosophischen Fachdebatte wurde dafür von J.O. Urmson in seinem Aufsatz "Saints and Heroes" der Ausdruck ‚Supererogation‘ geprägt. Wie eine solche Handlungskategorie zu definieren ist und wie bzw. ob sie sich theoretisch überhaupt begründen lässt, ist Gegenstand kontrovers geführter philosophischer Auseinandersetzungen. Weniger Beachtung hat dabei bislang der Umstand gefunden, dass das, was als Pflichterfüllung, freiwillige Mehrleistung oder gar als Heroismus verstanden wird, in unserer Urteilspraxis auch durch Geschlechterrollen und die daran geknüpften Handlungserwartungen geprägt ist. Damit hat die Frage danach, was als Supererogation gilt, auch eine genuin politische, soziale und epistemische Dimension. Daher soll unter Rekurs auf theoretische und methodische Ressourcen der feministischen Philosophie der Frage nachgegangen werden, welche Herausforderungen und Potentiale sich aus diesem Befund für die Supererogationsforschung ergeben.
Zu diesem Zweck organisiere ich gemeinsam mit Prof. Dr. Karoline Reinhardt (Passau) und Prof. Marie-Luise Raters (Potsdam) zunächst einen Workshop, der am 16./17.09.2022 als Satellitenworkshop im Anschluss an den elften internationalen Kongress der Gesellschaft für Analytische Philosophie (GAP.11) an der Humboldt Universität Berlin stattfinden wird. Darüber hinaus ist die Herausgabe einer Special Issue zu diesem Thema in der Zeitschrift für Ethik und Moralphilosophie (ZEMO) geplant, sowie ein entsprechender Handbuchartikel im "Springer Handbook of Supererogation" (hg. von David Heyd).
Vereinbarkeit von Sorgearbeit und akademischer Arbeit
Laufzeit: 01.04.2022 bis 31.03.2024
Die Herstellung von "Vereinbarkeit" wird heute als fester Bestandteil moderner Familienpolitik verstanden und auch in den Hochschulen ist das Thema längst angekommen. Es findet sich in den meisten Leitbildern deutscher Hochschulen, die überdies mittlerweile reihenweise als familienfreundlich zertifiziert sind. Diese durchaus begrüßenswerten Selbstverpflichtungen betreffen zwar nicht allein Vereinbarkeitsprobleme der an Hochschulen akademisch tätigen Personen, aber gerade hier scheinen die Probleme nach wie vor am gravierendsten zu sein und sich allzu leichten Lösungen zu entziehen. Und vor allem ergeben sich hier angesichts der Rahmenbedingungen des Hochschulsystems im deutschsprachigen Raum ganz spezifische Probleme.
Vor diesem Hintergrund hat die SWIP Germany e.V. im Frühjahr 2023 einen neuen Best Practice Guide zum Thema „Vereinbarkeit“ veröffentlicht (https://swip-philosophinnen.org/good-practice-guide/vereinbarkeit/), an dessen Erstellung ich im Rahmen einer entsprechenden Arbeitsgruppe, die 2022 ins Leben gerufen wurde, beteiligt war.
Darüber hinaus betreue ich gemeinsam mit weiteren Mitglieder dieser Arbeitsgruppe einen seit dem Frühjahr 2023 laufenden Themenschwerpunkt auf prae|faktisch – Ein Philosophieblog (https://www.praefaktisch.de/vereinbarkeit/). Dies soll dem Umstand Rechnung tragen, dass die im Best Practice Guide aufgeführten Problemdiagnosen und Vorschläge nicht als vollständig und abgeschlossen, sondern vielmehr als ein Debattenaufschlag zu verstehen sind – ein Debattenaufschlag um als community über Erfahrungen, Problemanalysen, Möglichkeiten der Sensibilisierung, fachspezifische Herausforderungen und Voraussetzungen, Lösungsvorschläge, Best Practice Beispiele und vieles mehr ins Gespräch zu kommen.
Schließlich habe ich im Herbst 2023 auf der X. Tagung für Praktische Philosophie in Salzburg einen Runden Tisch der SWIP zum Thema "Vereinbarkeit" organisiert, um diese Diskussion weiter zu vertiefen und auch abseits des geschriebenen Wortes miteinander ins Gespräch zu kommen. Auf dem Podium durfte ich Coretta Ehrenfeld (Heidelberg) und Tatjana Tömmel (Berlin) begrüßen, die zum Auftakt der Diskussion einige mitunter erfahrungsgesättigte Thesen zum Thema Vereinbarkeit vorstellten. Hierbei wurde einmal mehr deutlich, dass dieses Thema nicht allein hochschulpolitische und alltagspraktische Fragen betrifft, sondern durchaus auch philosophisch spannende Fragen aufwirft, etwa danach, was „Vereinbarkeit“ eigentlich ist; welche Dimensionen sie aufweist; ob und inwiefern die Forderung nach „Vereinbarkeit“ nötig und gerechtfertigt ist; bis hin zur Frage, ob Elternschaft nicht auch ein, wenngleich zumeist verkanntes, epistemisches Potential mit sich bringt.
Des Guten zu viel? 40 Jahre Susan Wolfs "Moral Saints" - Eine Relektüre
Laufzeit: 01.02.2022 bis 30.09.2023
Corona, Klima und Weltarmut: In vielen Diskussionskontexten unserer Gegenwart geht es um die Frage, zu wieviel wir individuell verpflichtet sind, auch und gerade wenn es keine verbindlichen Regeln gibt. Müssen wir immer all unsere Lebensentscheidungen dem unterwerfen, was moralisch gefordert wäre? Und das womöglich noch leichten Herzens und mit Freude? Sollten wir alle eigentlich als ‚moralische Heilige‘ leben? In dem vor 4o Jahren erschienenen Aufsatz "Moral Saints" erklärt Susan Wolf, dass sie froh sei, keine moralische Heilige zu sein. So bezeichnet sie Personen, die ununterbrochen so gut wie möglich zu handeln versuchen. Als moralische Vorbilder seien diese unattraktiv, weil sie nach Wolf begriffsstutzig, humorlos und langweilig wirken und ihr Leben in vielerlei Hinsicht zu verpassen scheinen. Falls Heiligkeit ein moralisches Ideal sein sollte, würde etwas mit der Moral nicht stimmen. Das ist ihre zentrale These. Der Aufsatz hat seinerzeit in verschiedenen philosophischen Debatten wichtige Anstöße geliefert. Anlässlich des Jubiläums wollen wir der Frage nachgehen, wie Wolfs Diagnosen vor dem Hintergrund gegenwärtiger Themen und Diskussionen einzuordnen sind.
Frauen* in der Philosophie. Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft
Laufzeit: 01.10.2022 bis 31.03.2023
Obwohl sich Frauen zu allen Zeiten mit philosophischen Fragen auseinandergesetzt haben, ist die Abwesenheit derselben im philosophischen Kanon in Hochschule und Schule auffallend. Darüber hinaus ist das, was wir über Frauen in vielen klassischen Werken der Philosophie zu lesen bekommen mitunter problematisch. Eine kritische Auseinandersetzung mit diesen Problemen ist nicht zuletzt im Hinblick auf eine moderne, vollständige und geschlechterdiverse Lehre von Bedeutung.
Im Wintersemester 2022/23 organisieren wir daher eine Vortragsreihe, die Gelegenheit bieten soll, sowohl für Ausschlüsse als auch Stereotype im philosophischen Kanon zu sensibilisieren, deren Wirkungen bis in die Gegenwart der akademischen Philosophie kritisch zu hinterfragen und Wege zu einem neuen Umgang damit zu diskutieren.
Die Kraft des Exempels. Eine kantische Perspektive auf das Problem der Supererogation
Laufzeit: 01.05.2013 bis 31.10.2017
Es scheint ein verbreitetes Phänomen unserer moralischen Urteilspraxis zu sein, dass wir herausragende moralische Handlungen bisweilen als (in hohem Maße) moralisch wertvoll und dennoch nicht als moralisch geboten beurteilen, d.i. als supererogatorisch. Im Zentrum der Dissertation steht die Frage, inwiefern die Kantische Ethik eine systematisch anschlussfähige Perspektive auf diese Phänomene zu liefern vermag und das obwohl sie nicht über eine Kategorie der Supererogation verfügt. Am Leitfaden dieser Frage wird zugleich das Ziel verfolgt, ausgehend von der Tugendlehre Kants, eine hermeneutisch angemessene und systematisch tragfähige Lesart der Kantischen Ethik zu rekonstruieren, wobei diese als eine Ethik der Tugend rekonstruiert wird, in deren Zentrum die Pflicht zur moralischen Selbstvervollkommnung steht. Vor diesem Hintergrund wird gezeigt, dass die Kantische Ethik, fernab davon die eingangs genannte Urteilspraxis schlicht als fehlerhaft zurückzuweisen, vielmehr einen theoretischen Rahmen für eine nuancierte moralpsychologische Analyse bietet: Moralisch herausragende Handlungen als supererogatorisch zu betrachten erweist sich demnach einerseits als eine vielschichtige Gefährdung des Strebens nach moralischer Vollkommenheit, denn es befördert selbstbetrügerische Tendenzen. Andererseits vermag die Bewunderung vermeintlich supererogatorisch handelnder Personen einen epistemischen und motivationalen Beitrag zur Beförderung der eigenen Moralität zu leisten, da sie unseren Blick auf das Tugendhafte lenkt. Gleichwohl das voraussetzt, dass man das eigene Urteil letztlich als eine Illusion durchschauen muss.
- Prof. Dr. Christine Bratu (Universität Göttingen)
- Prof. Dr. Anne Burkard (Universität Göttingen)
- Prof. Dr. Marie-Luise Raters (Universität Potsdam)
- Prof. Dr. Karoline Reinhardt (Universität Passau)
- Katharina Schulz (Universität Göttingen)
- Dr. Larissa Wallner (München/Berlin)
- Dr. Almut Kristine von Wedelstaedt (Universität Bielefeld)
- Dr. Christiana Werner (Universität Giessen/ Universität Duisburg-Essen)
- Akademie für Politische Bildung (Tutzing)
- SWIP Germany e.V. – Society for Women in Philosophy
Gastdozentur an der Freien Universität Berlin
seit 11/2023
Vorstandsmitglied der SWIP Germany e.V.
seit 04/2020
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Praktische Philosophie (Prof. Dr. Héctor Wittwer) der Otto- von-Guericke-Universität Magdeburg
10/2016 - 03/2020
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Philosophisches Seminar der Georg-August-Universität Göttingen
10/2017
Promotion an der Justus-Liebig-Universität Gießen im Fach Philosophie
Titel der Dissertation: Die Kraft des Exempels. Eine kantische Perspektive auf das Problem der Supererogation
Gutachter: Prof. Dr. Christoph Halbig, Prof. Dr. Matthias Vogel
Note: summa cum laude
Auszeichnung: Dissertationspreis der Justus-Liebig-Universität Gießen für die beste Dissertation des akademischen Jahres 2017/18 innerhalb der Sektion Sprach-, Literatur-, Kultur- und Geschichtswissenschaften sowie Philosophie
05/2013 - 10/2016
Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Programmkoordinatorin Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familie) am International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC) der Justus-Liebig-Universität Gießen
02/2013
Lehrauftrag am Institut für Philosophie der Justus-Liebig-Universität Gießen
01/2012 - 09/2012
Wissenschaftliche Hilfskraft an der Professur für Praktische Philosophie (Prof. Dr. Christoph Halbig) der Justus-Liebig-Universität Gießen
12/2011
Magistra Artium (M.A.) an der Justus-Liebig-Universität Gießen, Titel der Abschlussarbeit: Selbstvervollkommnung bei Kant: moralische, handlungstheoretische und anthropologische Aspekte
10/2004 - 12/2011
Studium der Philosophie, Politikwissenschaft und Soziologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen